Soundtrack To A Coup d'Etat
In den 1960er Jahren erkämpfen viele afrikanische Staaten ihre Unabhängigkeit von den europäischen Kolonialmächten. Während die Sowjetunion und andere sozialistische Länder die Dekolonialisierung unterstützen, sehen die USA und ihre westlichen Verbündeten diese skeptisch. Ihr Interesse gilt vor allem den Bodenschätzen, über die sie die Kontrolle behalten möchten. Die USA intervenieren auf unkonventionelle Weise und schicken Jazzgrößen wie Louis Armstrong und Nina Simone als Werbeträger_innen in afrikanische Staaten, um den Westen positiv darzustellen, während sich zeitgleich Figuren wie Malcolm X und andere Jazzkünstler_innen mit den Unabhängigkeitsbewegungen solidarisieren.
Regisseur Johan Grimonprez verwebt in dieser historischen Achterbahnfahrt auf beeindruckende Weise globale Machtstrukturen, antikoloniale Kämpfe und ganz viel Jazz. Ein informativer, mitreißender, emotional bewegender Film über den dekolonialen Kampf.
„Soundtrack to a Coup d’État“: Neokolonialismus und Widerstand. Peter Mertens, ein führender belgischer Politiker und Autor von „Mutiny“, spricht mit Regisseur Johan Grimonprez über seinen Film „Soundtrack to a Coup d’État“ – eine beeindruckende Dokumentation des Dekolonialisierungskampfes im Kongo. Mit Soundtrack to a Coup d’État liefert der Regisseur Johan Grimonprez ein fesselndes historisches Werk, das die Meuterei in den 1950er und 1960er Jahren untersucht. Damals begehrte der globale Süden auf, und zahlreiche Länder erlangten die Unabhängigkeit. Der Film befasst sich mit dem Kongo und dem belgischen Kolonialismus, aber auch mit der Union Minière, mit Paul-Henri Spaak, Gaston Eyskens, der CIA und dem US-Imperialismus. Ebenfalls im Fokus stehen Persönlichkeiten wie Nkrumah, die panafrikanistische Aktivistin Andrée Blouin, Fidel Castro und Malcolm X. Grimonprez betrachtet die Ermordung von Patrice Lumumba und fängt den Geist von Bandung ein (Konferenz in Bandung/Indonesien im April 1955, bei der sich die Länder des Globalen Südens zusammenschlossen, um sich dem Imperialismus und Kolonialismus zu widersetzen und um ihre souveränen Rechte und eine gerechtere Welt zu verteidigen; Anm. d. Red.). Das gesamte Werk ist im Rhythmus und in den Klangfarben des Jazz meisterhaft gestaltet. Musik und Politik verbinden sich in einem sinnlichen Dialog – von Max Roachs Schlagzeugsequenz zur Eröffnung bis zum durchdringenden Schrei der Sängerin Abbey Lincoln. Free21.org 14.05.2025
Jazz, Geopolitik und Imperialismus. Dem belgischen Filmemacher Johan Grimonprez ist eine überwältigende, ideenreiche Reise gelungen, die amerikanischen Jazz, Geopolitik und imperialistische Machenschaften der 1950er und 1960er Jahre miteinander verwebt. Von Rüdiger Suchsland artechock 05.02.2025
Der Film auf Arte bis 29.06.2025: Soundtrack für einen Staatsstreich
Afrikas Zeitenwende und der Jazz. Dunkle Schatten über dem Licht der Freiheit: Am Beispiel des Kongos zeigt der Dokumentarfilm „Soundtrack to a Coup d’Etat“, wie junge afrikanische Staaten während der 60er-Jahre in den Strudel globaler Konflikte und Interessen gerieten. Und warum es beim Jazz jener Zeit nicht nur um Musik ging. von Nils Michaelis vorwärts 7.02.2025
Am interessantesten ist Soundtrack für einen Staatsstreich dann, wenn er die tiefen Verflechtungen von lokalen und globalen Strukturen, von wirtschaftlicher und militärischer Macht aufzeigt. Von Florian Weigl critic 06.02.2025
Musik, Macht und Manipulation. Eine aufrüttelnde Geschichtsstunde über den Kongo in den 1960er-Jahren, geprägt von Kolonialismus, Intrigen, der fatalen Rolle westlicher Staaten und Jazz als Waffe im Kalten Krieg. Von Florian Schmidt NDR 04.02.2025
Der belgische Regisseur Johan Grimonprez schildert in seinem eindrücklichen Dokumentarfilm über den Mord an Patrice Lumumba, wie im Kalten Krieg der Kampf der Systeme auch zu einem Kulturkampf wurde. Von Rudolf Worschech epd 24.01.2025
Erstellt: 18.03.2025 - 07:08 | Geändert: 18.07.2025 - 01:20