Weiße Schuld. Ein Sklavenaufstand in der Karibik und das britische Erbe der Sklaverei. Von Thomas Harding

Als der Journalist Thomas Harding entdeckt, dass seine Vorfahren vom Sklavenhandel profitiert haben, beschließt er, ein Buch über die britische Sklavereivergangenheit zu schreiben. Der Sklavenaufstand von 1823 enthüllt die Sklavengesellschaft bis ins kleinste Detail. In diesem eindringlichen Buch kommt Harding zu dem Schluss, dass viele der Beschwerden von Black Lives Matter ihre Wurzeln in Kolonialismus und Sklaverei haben. Seiner Meinung nach könnte es hilfreich sein, wenn die beteiligten Länder, Behörden und Familien ihre Rolle anerkennen und zu einer Art Entschädigung beitragen würden. Harding selbst gelang es, 30 Familienmitglieder davon zu überzeugen, einen finanziellen Beitrag zu leisten.

ISBN 978-3-96428-173-9     25,00 €  Portofrei     Bestellen

Harding lässt die Geschichte des Aufstands der Sklaven in der britischen (ehemals niederländischen) Kolonie Demerara (heute Guyana) in der Karibik im Jahr 1823 lebendig werden. Er begann auf einer kleinen Zuckerplantage namens »Success« und entwickelte sich zu einem der wichtigen Auslöser für die Abschaffung der Sklaverei im gesamten Empire. Wir sehen den Aufstand aus der Perspektive von vier ganz unterschiedlichen Personen: dem versklavten Jack Gladstone, dem Missionar John Smith, dem Kolonisten John Cheveley und dem Politiker und Sklavenhalter John Gladstone, dem Vater des späteren Premierministers.

Harding erzählt die Geschichte von der Vorbereitung des Aufstandes bis zum anschließenden Gerichtsdrama und führt uns so die wahren Auswirkungen von Jahren unvorstellbarer Grausamkeit und unglaublichem Mut vor Augen. Ein fesselndes, bewegendes und nachdenkliches Buch, das die persönliche Suche mit einer tiefgreifenden Untersuchung einer gemeinsamen Geschichte verbindet, die unter Weißen kaum diskutiert wird. Es bietet eine kraftvolle Widerlegung der nationalen Amnesie, die die Rolle der Briten in dieser verheerenden Zeit verschleiert, und stellt entscheidende Fragen über das Erbe, das uns hinterlassen wurde - kulturell, politisch und moralisch - und ob zukünftige Generationen derer, die von der Sklaverei profitierten, die Weiße Schuld anerkennen und Verantwortung dafür übernehmen müssen.

Diese »Weiße Schuld« stellt keine »Schuld« im Sinne einer emotionalen Belastung, oder im Sinne einer mitleidigen Selbstbetrachtung dar, sondern ist eine »Schuld« im Sinne eines anerkannten Fehlverhaltens, einer Verpflichtung zur Wiedergutmachung, einer Schuld.

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Inhaltsverzeichnis

Leseprobe des Verlags

„Kolonialismus ist ein Thema, das in der deutschen Geschichte keine so große Bedeutung hat wie beispielsweise in der britischen. Dennoch bestimmt die Zeit des Kolonialismus bis heute das Verhältnis der westlichen Welt zum sogenannten globalen Süden. Von diesem Kolonialismus machen sich die meisten hier im Westen wohl keine große Vorstellung, kennen allenfalls romantisch verklärte Klischees. Doch die Kolonien haben viel Leid über eine große, schwarze Bevölkerung gebracht, die als Sklaven gehalten und ausgebeutet wurden. Doch ebenso gab es immer wieder Aufstände gegen die Unterdrückung und Fremdherrschaft. Der Brite Thomas Harding hat ein Buch über einen solchen Aufstand in der britischen Kolonie Demararra im heutigen Guyana geschrieben, das stellenweise von seiner politischen Korrektheit getrübt wird." Von Felix FeistelManova 26.03.24

Weitere Pressestimmen:

"Brillant ... Beindruckend . . . Voller Details, die Ihnen einen Schauer über den Rücken jagen werden. Harding liefert ein Meisterstück ab, das zeigt, wie Autoren der Geschichte eine aktive Rolle spielen können, im Guten wie im Schlechten, wenn es darum geht, wie diese moralischen Fragen formuliert werden." Nesrine Malik, The Guardian

"Ausgezeichnet ... Ein beispielhaftes Stück Geschichtsschreibung ... Harding ist ein nachdenklicher und ehrlicher Autor." Richard Cockett, Literary Review

"Der Sklavenaufstand von 1823 enthüllt die Sklavengesellschaft bis ins kleinste Detail. Jedes historische Kapitel wechselt sich mit einem Kapitel ab, in dem Harding von seinen Recherchen und Gesprächen mit Experten, Politikern und Nachfahren von Versklavten sowie mit Sklavenhaltern berichtet. Er zeigt immer wieder, dass seine Identität als weißer Mann seine Interpretation des Quellenmaterials beeinflusst. Er verwebt das breite Spektrum an Fakten und Meinungen. Ein Buch, das Vergangenheit und Gegenwart miteinander verbindet und deutlich macht, dass viele der heutigen sozialen Probleme direkt mit der Vergangenheit der Sklaverei zusammenhängen." Annemarié von Niekerk, Trouw 22. Oktober 2022

»In der Schule vergossen wir Tränen bei der Lektüre von ›Onkel Toms Hütte‹; niemand sagte uns, dass die Zustände in den Plantagen der britischen Karibik-Kolonien viel schlimmer waren. Sie schildert der britische Autor Thomas Harding in seinem neuen Buch ›Weiße Schuld‹, das den Sklavenaufstand von 1823 in der britischen Zucker-Kolonie Demerara beschreibt. […] ›Weiße Schuld‹ ist eine erhellende und bedrückende Lektüre. Dass der Nachfahr verfolgter Juden, also Opfer des Nazi-Imperialismus, zugleich seine Schuld, ja die Kollektivschuld aller Nachfahren der Profiteure des britischen Imperialismus bekennt, ist nicht nur menschlich groß. Es verweist auch auf das Doppelgesicht des Empire.« Alan Posener, Die Welt

Der Autor:

Thomas Harding, geb. 1968, ist ein vielfach ausgezeichneter Bestsellerautor, dessen Bücher in mehr als 16 Sprachen übersetzt wurden. Sein Buch "Hanns und Rudolph" (dtv) wurde mit dem JQ-Wingate Prize for Non-Fiction ausgezeichnet, sein Buch "Sommerhaus am See" (dtv) war auf der Shortlist des Costa Biography Award. Als Journalist hat er u.a. für The Guardian, die Washington Post und die Sunday Times geschrieben, zudem arbeitet er als Radio- und Fernsehmoderator. Er ist Mitbegründer eines Fernsehsenders in Oxford und gab lange Jahre eine vielfach mit Preisen ausgezeichnete Zeitung in West Virginia heraus. Er ist Vorsitzender des Vereins Alexander-Haus e.V. und lebt mit seiner Familie in Hampshire/England.

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Erstellt: 16.04.2024 - 08:10  |  Geändert: 16.04.2024 - 08:34